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PRÄSENTATION 28 - Éliane Radigue

PRÄSENTATION 28 -

Ein Podiumsgespräch mit der Komponistin und Wegbereiterin der elektronischen Musik Éliane Radigue aus Paris. Éliane Radigue (* 24. Januar 1932 in Paris) musikalisches Schaffen begann in den 1950er Jahren, die ersten Veröffentlichungen erschienen gegen Ende der 1960er Jahre. Als Klavierstudentin hatte sie bereits erste Erfahrungen mit Komposition, bevor sie Pierre Schaeffer Anfang der 1950er Jahre begegnete. Zuerst studierte sie sporadisch, 1957 - 58 dann intensiver bei Pierre Schaeffer und Pierre Henry am Studio d'Essai des RTF in Paris und lernte dort elektroakustische Komposition. Zu Beginn der 1960er Jahre war sie Assistentin von Pierre Schaeffer und entwarf zu dieser Zeit einige der Sounds, die in Schaeffers Werk Verwendung fanden, 1967 - 68 war sie Assistentin von Pierre Henry im Studio Apsome. Mit der Zeit löste sie sich von Schaeffer und Henry, die ihre Verwendung von Mikrofonrückkopplungen und Tapeloops kritisierten. Anfang der 1970er Jahre teilte sie sich gemeinsam mit Laurie Spiegel an der New Yorker Universität ein Studio mit einem Buchla Synthesizer, den Morton Subotnick dort eingerichtet hatte. Zu dieser Zeit fühlte sie sich den New Yorker Minimalisten bereits näher als der Musique concrète Pierre Schaeffers und Pierre Henrys. Mitte der 1970er Jahre konvertierte sie zum Tibetischen Buddhismus. Zu Beginn der 1990er Jahre beschäftigte sich Radigue mit der dreistündigen Trilogie De La Mort, die im Andenken an ihren Sohn Yves Armand (1954 - 1989) und ihren Lehrer Pawlo Rinpoche Tsuglag Mawey Wangchuk entstand. Seit dem Jahrhundertwechsel arbeitete Radigue hauptsächlich an Kompositionen für Interpreten akustischer (oder halbakustischer) Instrumente. Ihr erstes Werk dieser Art, Elemental II wurde vom Bassisten Kasper T. Toeplitz in Auftrag gegeben und von diesem auf dem von ihm selbst entwickelten BassComputer aufgeführt. Später wurde es auch von der Laptop-Improvisationsgruppe The Lappetites aufgeführt, bei der sie selbst anfänglich mitwirkte. 2006 erhielt Éliane Radigue beim Festival Ars Electronica die Goldene Nica für ihr letztes elektronisches Stück L\’îIe re-sonante (2000). Danach erarbeitete sie mit dem Amerikanischen Cellisten Charles Curtis Naldjorlak I, dann mit den Bassetthornisten Carol Robinson und Bruno Martinez Naldjorlak II und schließlich im Ensemble Naldjorlak III; die Aufführung dieser kompletten Trilogie erfolgte 2009. Im Juni 2011 wurde die Komposition für Soloharfe Occam I, die für den Harfisten Rhodri Davies geschrieben wurde, uraufgeführt. \“Präsentationen” ist eine Vortragsreihe des VAMH zu verschiedenen Positionen aktueller Musik. Diesmal in Zusammenarbeit mit klub katarakt 33.

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