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Do, 20.04.2017, 20:00 Uhr

Schneider Kacirek, Asmus Tietchens & Donna Neda

SCHNEIDER KACIREK In den letzten Jahren waren Stefan Schneider und Sven Kacirek häufiger im Auftrag des Goethe-Instituts und der Unesco in Kenia unterwegs und nahmen an unterschiedlichen ländlichen Orten seltene traditionelle Folkmusik auf. Aus dieser Arbeit gingen bereits drei Alben hervor, auf denen diese Field-Recordings ohne weitere Zusätze dokumentiert wurden. Ihr Debutalbum „Shadows Documents“ ging einen anderen Weg: Schneider und Kacirek überführten ihre in Kenia gewonnenen akustischen Eindrücke in reine Elektronik (mit analogen Akzenten). Field-Recordings sind nicht zu hören. Auf dem neuen Album “Radius Walk” spielen Schneider Kacirek auf 4 Tracks nun mit der Sängerin Sofia Jernberg zusammen. Eine zentrale Rolle spielt dabei wieder das repetitive, hypnotische Element bei gleichzeitig komplexer Rhythmik. Die Faszination für ebensolche Rhythmen ist auch der rote Faden, der die musikalischen Laufbahnen der beiden Musiker durchzieht: gut zu hören bei Stefan Schneider unter anderem in seinen Bands Kreidler und To Rococo Rot sowie auf seinen Alben mit Hans- Joachim Roedelius, bei Kacirek natürlich auf seinen Soloalben, insbesondere auf den hoch gelobten „Kenya Sessions“. Die Herangehensweise der beiden Musiker unterscheidet sich von vergleichbaren aus dem Krautrock bekannten Duos wie etwa Dieter Moebius/Mani Neumeier oder Michael Rother/Klaus Dinger (= NEU!), wo das Schlagzeug eine dominante, antreibende Rolle spielt. Bei Schneider und Kacirek dagegen wird aus dem Schlagzeug ein Synthesizer- ähnliches Instrument, das sich fast unmerklich in den Klang der anderen Instrumente einfügt, mit ihnen verschmilzt, eher wie ein Beobachter wirkt, der hin und wieder Akzente setzt, statt in irgendeiner Form etwas anzutreiben. Es schafft Variationen, spielt mit ganz reduzierter Kraft und übersetzt seine Physis in Präzision. Die Synthesizer wiederum erfüllen viele perkussive Aufgaben. ASMUS TIETCHENS Seit 1965 experimentiert Asmus Tietchens mit elektronischen Tongeneratoren und hat seither über fünfzig Platten und CDs herausgegeben. Der Hamburger verarbeitet in seiner elektroakustischen Musik Alltagsklänge und pure Sinustöne zu gewaltigen Klang-Stürmen und dichten Noise-Teppichen auf der Suche nach immer neuen Konstellationen dekontextualisierter Klänge. Nicht von ungefähr hat er für sein Werk, das auf mehreren internationalen Labels erschienen ist, zweimal den renommierten Karl Sczuka Preis des Südwestrundfunks (SWR) gewonnen. NEDA DONNA Neda Ploskow aka Donna Neda ist seit Mitte der 1990er in der elektronischen Musikszene aktiv. Versuchte man Donna Neda's künstlerisch-musikalische DJ- Performance zu fassen, würde man zwei Features sofort und unbedingt benennen müssen: zum einen die feinstoffliche Ebene – das Erkennen dessen, was zwischen den Tönen liegt, schwer zu erklären und eigentlich nur zu hören und sofort in sich aufzunehmen. Live-Vertonungen von Filmen mit Technics 1210ern gehören genauso zum Repertoire, wie große Medienveranstaltungen (Musterraum/Pinakothek der Moderne München), deren Besucher Donna Neda bis in den Morgen hinein am Weggehen hinderte – emotionaler Überschwang und zertanzte Hüften waren die logische Folge. Dies ist das zweite Feature, das nicht anders und besser zu bezeichnen ist, als »das Tiefe« in Donna Neda's Musik – das Körperliche betritt die Tanzfläche. Schonungsloses und sofortiges Bewegen-Müssen. Sex-ier than ever. Der Bass ist schuld. Bomb the bass... Beat the streets.

Eintritt: 12€
Ort: MS Stubnitz | Kirchenpauerkai 26
Web: https://ms.stubnitz.com

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