Fr, 13.01.2017, 21:00 Uhr
Piano Night: Nosferatus & Solaris 040
Piano-night : "Nosferatu" mit Hans Brandner sowie "Solaris 040" mit Marco Maria + Julius Heise Begleitet mit der originalen Filmmusik von Hans Erdmann. Für Klavier solo bearbeitet und gespielt von Hans Brandner. Hans Brandner Im Zentrum des Interesses des Pianisten und Komponisten Hans Brandner steht die Verbindung von Musik und visuellen Medien. Er beschäftigt sich mit dem Werk von Alexander Truslit und der Visualisierung von musikalischer Phrasierung oder spielte Béla Bartóks Mikrokosmos zu Bildern der Ausstellung Mirkofotographie. Zum Stummfilm und zur Komposition kam Hans Brandner 2010 durch den Auftrag der HumboldtUniversität, im Rahmen ihres 200jährigen Jubiläums die Musik zum Stummfilmklassiker „Berlin - Die Sinfonie der Großstadt“ für Kammerensemble zu arrangieren und aufzuführen. Nachfolgend bearbeitete er die Musik auch für Klavier solo und veröffentlichte eine Suite der Filmmusik. Alle Stummfilmbearbeitungen von Hans Brandner sind im Verlag Ries & Erler in Berlin erschienen. Stummfilmaufführungen brachten ihn 2012 nach China und 2014 für eine T o u r n e e i m R a h m e n d e s Deutschlandjahres nach Brasilien. Der Film Der 1922 gedrehte Stummfilm „Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens“ von Friedrich Wilhelm Murnau gilt heute als Prototyp des Horrorfilms. Er basiert auf dem Roman Dracula von Bram Stoker und erzählt die tragische Geschichte des jungen Paares Ellen und Hutter. Letzterer wird nach Transsylvanien geschickt, um dem Grafen Orlok ein Haus in Wisborg zu verkaufen. Ellen ahnt das grausame Schicksal, das mit der Reise ihres Mannes verbunden ist. Bei den Kaufverhandlungen verliebt sich der Graf in das Bild von Ellen und nachts lernt Hutter die schreckliche Wahrheit über Orlok, den Vampir Nosferatu, kennen. Als dieser abreist eilt der durch Vampirbisse geschwächt Hutter hinterher. Nosferatu bringt Pest und Tod nach Wisborg und Ellen erfährt aus einem Buch, dass nur sie die Stadt retten kann, indem sie sich Nosferatu hingibt damit dieser von den ersten Sonnenstrahlen überrascht wird. Die Bildsprache des Films ist von einer hoch expressionistischen Inszenierung der Figuren und der Architektur geprägt. Eingefärbte Szenen, plastische Schatteneffekte, Negativbilder sowie im Zeitraffer gedrehte Sequenzen verleihen dem Film zugleich eine experimentelle Modernität. Nosferatu hatte 1922 einen schwierigen Filmstart und brachte die Produktionsgesellschaft Prana in Bedrängnis. Zudem gewann Bram Stokers Witwe ihre Klage bzgl. der Urheberrechtsverletzung des Films und alle Kopien mussten vernichtet werden. Zum Glück wurde Nosferatu aber bereits sehr oft ins Ausland verkauft, so dass er erstmals 1981 anhand französischer und spanischer Kopien rekonstruiert und wieder aufgeführt werden konnte. 2005 wurde der Film neuerlich komplett überarbeitet, restauriert und digitalisiert. Die Musik Hans Erdmann schrieb eine sehr expressive Musik zum Film, die dessen psychologische Wirkung hervorragend verstärkt. Seine Musik ist nur in Auszügen als „Fantastischromantische Suite“ erhalten geblieben. Ihre Teile sind mit Hinweisen wie verschlafenes Städtchen, Sehnsucht, unheimliche Nächte, Leichenzug, Panik, Verwirrung u.ä. überschrieben, die angeben, wie die Musik ursprünglich auf die Szenen verteilt gewesen sein mag. 2016 hat Hans Brandner aus dieser Vorlage eine Fassung für Klavier solo arrangiert. Sie erscheint im Frühjahr 2017 im Verlag Ries & Erler. --- "Solaris 040" Musik am Rand der Stille. Für Konzertflügel, Chaospad und Videoprojektion. Ein filigranes Geflecht von scheinbar aus dem Nichts kommenden und wieder gehenden Klangereignissen. Unterstützt durch pastorale Videostilleben. Die Licht-Klang-Reise dauert ca 60 min oder bis alle tief und fest schlafen. Julius Heise: Chaospad, Electronis. Marco Maria: Konzept, Flügel, Video. Musik am Rand der Stille. Licht-Klang-Reise für Konzertfügel und Electronics. Scheinbar aus dem Nichts kommend verschwinden Klänge, am Klavier einmal angeschlagen, wieder im Nichts - das war bisher ihr Schicksal. Heute abend werden sie nun durch Mikrophonie u¨bernommen und elektronisch von Julius Heise aufbereitet, in Schleifen gesetzt und moduliert. Dadurch entsteht für einen Augenblick so etwas wie Unendlichkeit und ein filigranes Geflecht aus kommenden und gehenden Ereignissen. Als Tonmaterial dienen 40 1/2 Piano-Miniaturen aus dem dritten Band der Klaviertrilogie von Marco Maria (Musikverlag Müller & Schade Bern CH, 2014). der Klang führt durch sechs Video-Stilleben, "digitale Kirchenfenster" unter Verwendung und Bearbeitung von Materialen aus dem Archiv von Marco Maria, Paulina Watnat und Spike Morris. Julius Heise: Seit 2009 regelmäßig Mitwirkung in Theater, Schauspiel und Musicalproduktionen, wie dem Konzerthaus Berlin, der Landesbu¨hne Sachsen- Anhalt, dem Friedrichstadtpalast Berlin oder dem Theater Vorpommern. Vibraphon/Elektronik-Soloprojekte und Trio "julius trio - now" bei UNIT Records. Er ist Mitglied von "Percussive Mechanics", "Damir Out Loud", "Lenz" (Schauspiel/Schlagzeug Duo zum Stu¨ck Lenz von Georg Büchner),"Berlin Drum Company", Würzebesser Special Trio (Fusion/Folk) und "Meyer Puntin Heise" (Jazz/Neue Musik). Spielt seit 2006 regelmäßig in sozialen Einrichtungen, wie etwa für den Verein "Yehudi Menuhin - Live Music Now". Marco Maria: Seit den 1970iger Jahren genreübergreifend in Pop-,Jazz- und freien Musikprojekten. Seit Ende 1980iger Jahre Schwerpunkt "Environmental Music". Seit 1988 fest in Berlin. "Rhythmik"-Studium an der Hochschule der Künste Berlin. An der HdK im Interflugs-Büro für transdisziplinäre Projekte. Compilations fu¨r das Media-Archiv vom Motorschiff Stubnitz. Komponiert für Bands, Klavier, Konzertharfe. 2011 Kompositionspreis für Syntharp. Szenische Lesungen, Elektrotrashperformances, immer wieder in Duos und im Trios unterwegs. Seit 2008 Entwicklung des Skulpturprojektes "Klangtor". Unterrichtet Klavier und Komposition in Berlin. https://www.tixforgigs.com/site/Pages/Shop/ShowEvent.aspx?ID=18768 Einlass: 20:00 Konzertbeginn: 21:00