Sa, 14.06.2008, 00:00 Uhr
Pamina IMAGINATIONEN
Performance zum Studienabschluss in der Gesnagsklasse Holger Lampson. Arien aus Mozart-Opern, Lieder von Richard Strauss und György Kurtág, Sequenza III von Luciano Berio, Jazz-Titel und eigene Gesangsimprovisationen. Sopran: Cornelia Bitzner Malerei: Helene Raven Gegleitung: Alan Newcombe Choreographie: Christoph Reger Regie: Jörg Andrees Kostüm: Julia Starp Pamina ringt mit dem Schmerz, nicht mehr geliebt zu sein. Selbstmord erscheint als Ausweg aus der Einsamkeit. Spannung zwischen Erlebtem und Unbegreiflickeit, Flehen und Verzweiflung sind auch allen anderen, in der Performance verwendeten Werken eigen. Sie werden auf verschiedendste Weise interpretatorisch aufgeschlossen: Szenische Darstellung, getanzt-gesungene Darbietungen, bewegter und stiller Konzertgesang. Im Umgang mit historischer Aufführungspraxis - wie z. B. der Annahme, dass in der Barockoper der historische Tanz für die gesangliche Interpretation eine wesentliche Rolle spielte, oder der Frage nach dem "richtigen" Tempo, wird nach Ansätzen für eine zeitgenössische Sichtweise gesucht. Das szenisch-musikalische Programm wird durch einen bildnerischen Prozess begleitet. Die Künstlerin Helene Raven malt im Verlauf der Handlung das "Bühnen-Bild". Entgegen der illusionären narrativen Opernhandlung entsteht im freien Nebeneinander der verschiedenen Disziplinen eine Handlungspolyphonie. Aus ihrem gewöhnlichen Kontext kommend, dringen scheinbar getrennte Bereiche ineinander und treten in Konflikt. Ästhetische Entgrenzung macht die Aufführungssituation zu einer gegenwätigen, existenziellen Auseinandersetzung mit Vergangenheit und Zukunft, Erinnerung und Liebe.