Do, 21.02.2008, 20:30 Uhr
Von Mücken, Elefanten und der Macht in den Händen
Herbordt/ Mohren/ Seidl: Musiktheater Einer hört nicht auf zu reden, um den Lauf der Dinge aufzuhalten. Ein anderer regiert Orkane mit seinen Blicken. Noch einer entdeckt unerforschtes Neuland. Sie streiten sich darum, wie man aus dem was es gibt, etwas machen kann was es noch nicht gibt. Im Schleier all ihrer leicht zusammengekniffenen Augen werden Konturen zu Schemen und diese Schemen zu Beweisen einer Zeit neben der Zeit, einer Vorstellung hinter der Welt oder davor – einer von vielen. Zwischen Musik und Theater, Geräusch und Klang, Mücken und Elefanten ist Macht nichts als die Grenze zwischen einer Vorstellungswelt und der nächsten. Dort nämlich, wo Mücken zu Elefanten werden, wo eingebildete Armeen und erfundene Abenteurer gemeinsam vermeintliches Neuland entdecken, gehen die Halluzinationen der Paranoiker mit machtvollen Inszenierungsformen in eins. Dort könnten die grauen Zentren der Macht zu finden sein, ihr Geheimnis und ihr immer abwesender Grund. Von Mücken, Elefanten und der Macht in den Händen ist ein Spiel um Macht und ihren Verlust. Die Macht in den Händen der Instrumentalisten paart das intime Verführen des Instrumentes mit der Macht am Lautstärkeregler. Ein Spiel um die Grenzen von Musik und Theater – ein Spiel von Mücken, Elefanten und anderen (ohn-)mächtigen Verwandlungen. „Konzentrieren Sie sich auf die Fakten. Hier gibt es heute kein Geheimnis. Es gibt nur was es gibt. Konzentrieren Sie sich auf die Geräusche Ihres Nachbars, auf das Knistern trockener Blätter und auf all die anderen Klänge, deren Ursprung Sie noch nicht erahnen können. Beobachten Sie die Fakten, und dann, wie Sie beim Beobachten der Fakten die Fakten verändern.“ https://www.mueckenundelefanten.de