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Mi, 16.04.2025, 20:00 Uhr

Hörbar: Das Synthetische Mischgewebe & PAAK / Friedrich Merzbow

Hörbar: Das Synthetische Mischgewebe & PAAK / Friedrich Merzbow

Hörbar: Das Synthetische Mischgewebe & PAAK / Friedrich Merzbow Doors: 19:00 Concerts: 20:00 Das Synthetische Mischgewebe + PAAK: Luftaufnahmen Das ist zu erwarten vom DSM + PAAK Meeting: Geräusche, nicht nur von Motoren, Geräten und Elektronik, diesmal auch mit viel Luft. Die Mischung sollte lautleise daherkommen, primitiv und avanciert... DAS SYNTHETISCHE MISCHGEWEBE (Guido Hübner) kommt aus der bildenen Kunst, wurde aber kurz vor den 80er Jahren auch klanglich aktiv. Von Berlin zog es ihm nach Barcelona, danach, von Künstlerresidenzen abgesehen hauptsächlich Frankreich, heute Rennes. DSM arbeitete in vielen verschiedenen Medien und produzierte Ausstellungen, Performances, Konzerte und Installationen in Europa, New York, Montreal, Sao Paulo, Russland und der Ukraine. Dazu Auch viel und häufige Kollaborationen u.a. mit Slavek Kwi / Artificial Memory Trace, MSBR, The Oval Language,Tibetan Red, RLWehowsky und viele mehr. DSM kreiert mit Vorliebe mit recycleten Materialien in einem "Bricolage" Kontext, den der schwedische Musikjournalist Johan Redin/Nutida Musik durchaus passend mit Claude Lévi-Strauss Text "La pensée sauvage" aus den 60 Jahren in Verbindung brachte. Seit einigen Jahren, wenn der Terminkaleder es erlaubt, ist DAS SYNTHETISCHE MISCHGEWEBE ein Familienunternehmen geworden. https://tribetapes.bandcamp.com/album/greaser-in-the-ghost-home https://flagdayrecordings.bandcamp.com/album/violence-against-the-evidence https://nihilistrecordings.bandcamp.com/track/the-new-blockaders-das-synthetische-mischgewebe-morceau-de-cire PAAK (Peter Kastner): Bildender - / Sound - / Performance-Künstler aus Hamburg. Betreibt auch das DIY-Plattenlabel permaREV Platten und organisiert von Zeit zu Zeit Rauschmelder-Events. Improvisation ist die Basis: es kommt sowieso anders als wir denken ... Austellungen und Performances in EU, China, Japan und USA. Diverse Schallplattenveröffentlichungen u.a. mit The Oval Language, RLW, sonic toy lab, Wolfgang Kindermann, Kommissar Hjuler, Mama Baer... https://paak.bandcamp.com/ https://sonictoylab.bandcamp.com/ https://www.peterkastner.eu/ Friedrich Merzbow: Die Geräuschkulisse eines brennenden Zeitalters Es gibt Musikprojekte, die tauchen auf wie ein Flüstern im Wind. Und dann gibt es Friedrich Merzbow, ein Projekt, das nicht flüstert, sondern gleich mit brennenden Streichhölzern nach der Zeitgeschichte wirft. Ein Artefakt zwischen Lärm und Konzept, zwischen Klangterror und Gesellschaftskommentar, zwischen verstörender Vision und brachialer Realität. Niemand weiß genau, woher sie kommen, aber offiziell stammt Friedrich Merzbow aus Brügge, Belgien – einer Stadt, die genau so gut eine Nebelwand sein könnte. Die Ästhetik? Dunkel, monolithisch, unheilvoll. Das Cover ihres ersten Albums Lightculture zeigt den brennenden Reichstag, während das physische Release mit einem Streichholz ausgeliefert wurde, das sich an der Kassette selbst entzünden lässt. Eine beiläufige Geste, die irgendwo zwischen dadaistischer Provokation und nihilistischer Selbstzerstörung rangiert. Doch wer glaubt, dass hier mit plattem Schock gespielt wird, irrt: Friedrich Merzbow ist ein akustischer Anschlag auf die Saturiertheit der Gegenwart, ein Soundtrack für eine Welt, die längst in Flammen steht - und sich dabei noch selbstgefällig im Spiegel betrachtet. Musikalisch bewegt sich das Projekt irgendwo zwischen Industrial Techno, Noise und übersteuertem Verfall. Wer sich erhofft, in einem monotonen Beat Trost zu finden, wird stattdessen von infernalischen Rückkopplungen umarmt. Düster, schleppend, zermalmend. Ein Rauschen, das eher an den Äther einer verglühenden Ära erinnert als an klar definierte Tracks. Und dann ist da dieser eine Song – eine geisterhafte Präsenz, durchzogen von der Originalaufnahme des tödlich geendeten Exorzismus von Anneliese Michel. Kein Remix, sondern ein Fragment kollektiver Albträume, das sich immer wieder in den Noise fräst. Doch Friedrich Merzbow ist kein einmaliges Streichholz. Eine 7-Inch-Veröffentlichung mit drei Tracks taucht noch tiefer in den nihilistischen Sumpf. Das Cover? Die frisch gegründete Ampel-Regierung in verschwommenem Pink-Violett, das fatal an My Bloody Valentines “Loveless” erinnert. Ein Zufall? Sicher nicht. Darunter steht es in klaren Lettern: Friedrich Merzbow – Loveless. Eine ironische Liebeserklärung an ein politisches Projekt, das sich in leeren Worthülsen und PowerPoint-Folien verheddert hat. Hinter dem Projekt stehen – so munkelt man – Elias Lichtblick (Berlin) und Mirko Stehr (Bremen), zwei Namen, die in der düsteren Subkultur Europas längst ihre Spuren hinterlassen haben. Von She Has A Cold, Cold Heart über Kalmen Rossbreiten bis hin zu Stereo Dasein und The Loch – hier kollidieren Welten. Die Frage ist nur: Zündet das Streichholz noch, oder brennt längst alles? Friedrich Merzbow ist kein Musikprojekt. Es ist eine Detonation. Mit freundlicher Unterstützung vom Verband für aktuelle Musik Hamburg und der Behörde für Kultur und Medien Hamburg. With the kind support of the Association for Contemporary Music Hamburg and the Hamburg Ministry of Culture and Media.

Eintritt: 8-12 €
Ort: Hörbar | Brigittenstr. 5
Web: https://www.hoerbar-ev.de

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