Anmelden

Fr, 17.11.2023, 20:00 Uhr

Non-Piano/Toy Piano Weekend

Non-Piano/Toy Piano Weekend

2023 steht das Non-Piano/Toy Piano Weekend unter dem Motto: Nothing is Real und wird in enger Zusammenarbeit mit der hochgelobten  jungen Komponistin Lisa Streich veranstaltet. Wir werden einige ihrer Werke aufführen sowie — in Kooperation mit der Hochschule für Musik und Theater Hamburg — unserem Publikum die Gelegenheit bieten, in einem Podiumsgespräch tiefere Einblicke in ihre Kompositionen zu erhalten. Ein Workshop mit Studierenden an der HfMT Hamburg ist ebenfalls geplant.  Die Künstlerin macht unserem diesjährigen Motto alle Ehre. denn ihr subtiler Stil voller empfindsamer Feinheiten, der mit mancherlei selbstgebauten mechanischen Maschinerie eine zarte Atmosphäre zufälliger musikalischer Schönheit erzeugt, passt geradezu perfekt zum Festivaltitel: Nothing is real.  Diesen haben wir uns von Alvin Luciers gleichnamigem Werk ausgeliehen, das jetzt schon Kultstatus erlangt hat und in dem er „Strawberry Fields“ als musikalische Grundlage verwendete. In diesem Stück dreht sich alles um eine Teekanne, die als Symbol für Kommunikation und Erzählkunst verstanden wird. Auf diese Weise lädt das Werk dazu ein, die verwendete Bildsprache tiefer zu erforschen und sich auch nicht-existierenden Orten und Umgebungen zuzuwenden.  Solchen nicht-existierenden Orten und Umgebungen wollen auch wir uns beim diesjährigen Festival widmen und musikalisch Welten entstehen lassen, die nicht mehr „real“ sind.  Daneben folgen wir unserer schon bekannten Tradition, sowohl eine große Bandbreite an Spielzeug- (und anderweitig ausgefallenen) Instrumenten zu präsentieren, als auch szenische Performances darzubieten. Außerdem widmen wir unsere Aufmerksamkeit drei jungen, vielversprechenden Musikerinnen. Isabella Hajdu, die gerade ihr Studium an der Hamburger Musikhochschule begonnen hat, gibt ihr Debüt in einer neuen Musikoper des Doktoranden Greg Beller, die feministische und politische Themen behandelt. Inspiriert von den Schicksalen der vielen ukrainischen Frauen, die ihr Geld vor dem Krieg als Leihmütter verdienten, erzählt die Oper die Geschichte einer jungen, schwangeren Leihmutter, die in ein fremdes Land reist um den sehr komplexen Vater ihres ungeborenen Kindes zu besuchen. Eine Szene der Oper wird speziell für unser Festival überarbeitet. Dazu gesellen sich eine Uraufführung von Tam Pham und ein Stück von Dong Zhou, zwei jungen Absolventinnen der Hochschule für Musik, die mit ihren einzigartigen multimedialen Kompositionsprojekten große Erfolge feiern. Höhepunkte auf unserer Reise durchs Reich der Unwirklichkeit sind Lisa Streichs ätherisch anmutendes Stück „Laster“, in welchem ein speziell gebauter Motor im Inneren eines Klaviers platziert wird und somit ganz neue klangliche Möglichkeiten erschließt, sowie ein szenisches Musikprojekt mit drei Neukompositionen rund um das Thema Zaubern. Mit aktueller Multimediatechnik werden in diesen Stücken „magische Requisiten“ entwickelt, welche die Musiker:innen dann später live steuern.  Bei Sascha Lino Lemke entbrennt ein Zauberwettstreit zwischen Dirigent und Ensemble: Die Musiker:innen transformieren wechselseitig ihre Klänge und zaubern sich und ihre Konkurrent:innen mithilfe von Licht und Projektionen an verschiedenste Orte. Benjamin Scheuer lässt ein musikalisches „Kuriositätenkabinett“ entstehen, in dem einem sensationslüsternen Publikum „unmögliche“ Klangobjekte und Laute merkwürdiger Kreaturen präsentiert werden. In Jacob Sellos Stück sorgt schließlich ein Magier mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln von Klang und Performance für Staunen und Verblüffung.  All diese Stücke und Performances führen das Publikum an unwirkliche Orte, ob durch Neuerzählungen altbekannter Geschichten oder das Heraufbeschwören surrealer und zauberhafter Räume.  Von unserer diesjährigen Hauptkollaboratuerin Lisa Streich werden wir neben „Laster“ noch folgende Werke zur Aufführung bringen: „Safran“ für Violine und Klavier, „Creché“ für Klavier solo und „Matrioshka“ für Pätzhold, Melodica, Eierschneider und Pumpe, sowie mit etwas Glück auch ein brandneues Stück für Klavier und Schlagzeug (...sollte es bis dahin fertiggestellt sein. Ansonsten präsentieren wir „Existenser“ für Klavier und Playback).   Unsere Erkundung der Nichtwirklichkeit wird sich auch mit der Frage der Macht von vorherrschenden, unrealistischen Schönheitsidealen in unserem Leben beschäftigen, sowie den Opfern, die wir erbringen, um diesen Anforderungen stets aufs Neue zu genügen. So setzt sich in Dong Zhous Stück „Not without my Qipao“ eine Frau auf emotionale Weise mit ihrem traditionellen, engen Kleid auseinander.   Figuren, die sich danach verzehren, real zu werden oder sich anderweitig zu verwandeln, werden in Christoph Adlers „Toy Robot’s Mechanical Heart“ und in Steffen Wolfs „Die kleine Meerjungfrau“ beschrieben.  In „The Worm Crawl“ (Ruben Zahra), einem gespenstischen, unheimlichen Stück, das auf einem Leichenwagen-Lied basiert, taucht hingegen der Tod als Figur auf. Stücke wie Casey Cangelosi’s „Bad Touch“ wiederum evozieren fremde und befremdliche Figuren, die eine versteckte Bedrohung ausstrahlen, und im neuen Auftragswerk des jungen kolumbianischen Komponisten Juan Manuel Jaramillo Lleras wird Technologie eingesetzt, um die Illusion von Zauberei zu erwecken.  Podiumsgespräch mit Lisa Streich und Sascha Lino Lemke  Lisa Streich Safran (2017) für Violine und motorisiertes Klavier  Jacob Sello UA für Non-Piano Ensemble Christopher Adler The Toy Robot's Mechanical Heart (2015) für Toy Piano und Glockenspiel  Casey Cangelosi Bad Touch (2013) für Performer & Playback Lisa Streich Matrioshka (2022) für Paetzold, Pumpe, Melodica und Eierschneider   PAUSE Juan Manuel Jaramillo Lleras Cranberry Sauce UA  für 3 Toy Pianos Sascha Lino Lemke The Dark Side of the Moon UA Concerto grosso für 3 Staubsauger, Melodika, Midi Toy Piano und Faderballett Beatles/Tanoto Strawberry Fields für Sopran und Non-Piano Ensemble  Moritz Eggert Luftküsse für Sextett 

Eintritt: 10-18 Euros
Ort: Resonanzraum St. Pauli | Medienbunker, Feldstraße 66
Web: https://toypiano-weekend.de

Zurück
VAMH
Hauptmenü
Untermenü