Do, 18.01.2024, 20:30 Uhr
Hatis Noit
Der mächtige Klang bulgarischer Frauenchöre, die in sich gekehrte Mediation gregorianischer Choräle, der flirrende Gesang der zentralafrikanischen Nomadinnen, klassischer Belcanto und die typischen Stimmen des Gagaku – der jahrtausende alten klassischen Musik Japans. Hatis Noit spielt in ihrer Musik mit den unendlichen Facetten weiblichen Gesangs und ist nun in der Reihe »ePhil« zu erleben. Es war auf einer Pilgerreise zu Buddhas Geburtsort in Nepal, als Hatis Noit als 16-Jährige den Gesang einer Nonne des Lumbini-Tempels hörte. Eine Stimme, ein Klang, der sie wie hypnotisiert lauschen ließ. In diesem Erweckungsmoment wurde Hatis Noit sich der tiefen emotionalen Kraft der Stimme bewusst; ein ursprüngliches und instinktives Instrument, das Menschen miteinander, sowie mit Natur und Kosmos verbindet. In ihren Tracks baut Hatis Noit ganz auf diesen Effekt. Loopschleifen helfen ihr gewaltige Skulpturen entstehen zu lassen, nur ab und an grundieren Soundscapes und elektronische Sounds das Stimmgeflecht. Der Name »Hatis Noit« beschreibt in der japanischen Mythologie den Stengel der Lotusblume, deren Blüte für die reale Welt steht, während die Wurzeln der Pflanze die geistige Welt repräsentieren. Hatis Noit möchte diese Sphären verbinden. Die Künstlerin wuchs in der entlegenen Region des Shiretoko-Nationalparks (Hokkaido) auf, und lebt seit einigen Jahren in London. Hier gehört sie wie Nils Frahm, Lubomyr Melnyk oder einst Ólafur Arnalds zur Familie des legendären Labels Erased Tapes.