Fr, 20.01.2023, 19:30 Uhr
Ensemble (Kampnagel)
ENSEMBLE Dritter Teil der Trilogie der Begegnung Kampnagel Hamburg wir landen – und nicht nur im Tanz – immer wieder im gleichen Dilemma. Die Sehnsucht nach Zusammengehörigkeit reibt sich an der Suche nach Abgrenzung, Differenzierung, nach persönlicher Freiheit, dem Ausbruch aus einer Gruppe. Und obwohl diese beiden Kräfte scheinbar unvereinbar sind, ist es klar, dass sie nicht ohne einander existieren können. Wenn wir uns auf das Gleiche konzentrieren – auf die perfekte Übereinstimmung von Absicht und Bewegung in verschiedenen Körpern –, kommen wir unweigerlich zur Entstehung von Unterschieden. Und umgekehrt genauso. Mit ENSEMBLE habe ich mich gemeinsam mit den acht Tänzer*innen Chihiro Araki, Chartreuse, Salah Zater, Venetsiana Kalampaliki, Chris Leuenberger, Joel Small, Israel Akpan Sunday und Nina Wollny dazu entschieden, eine traditionsreiche Form des Gruppentanzes gegen den Strich zu bürsten: Das klassische Corps de Ballet als gleichmachende Menschenformation wird aufgebrochen. Was bedeutet es, sich auf Gleichklang und auf Viele einzulassen? Werden die Tänzer*innen etwa die Angleichung oder erst recht die Abgrenzung suchen? Ganz einfach: Sie entfernen sich von dieser vereinfachenden, zweiteiligen Kategorisierung und inspirieren sich gegenseitig in einem Spiel der ständigen Bewegung. Gleichwirkende Formen machen Unterschieden Platz sowie einem Wort, das eigentlich nicht existiert: Mehrkörperlichkeit. TEAM Konzept/Künstlerische Leitung/Choreografie: Jenny Beyer Tanz/Choreografie: Chihiro Araki, Chartreuse, Venetsiana Kalampaliki, Chris Leuenberger, Joel Small, Israel Akpan Sunday, Nina Wollny, Salah Zater Musik/Live-Sound: Jetzmann Dramaturgie: Anne Kersting, Igor Dobričić Kostüm: Gloria Brillowska Kostümassistenz: Luca Punke Videodokumentation: Helena Ratka Bühne: Marian Regdosz Licht: Henning Eggers Produktion/Presse: STÜCKLIESEL Künstlerische Assistenz: Mara Nitz Foto: Thies Rätzke Grafik: Hansen/2 ENSEMBLE entsteht mithilfe des Begegnungsformats der OFFENEN STUDIOS, in dem Menschen dazu eingeladen sind, am Entwicklungsprozess des Stücks teilzunehmen. Wieder und wieder wird der choreografische Prozess zu einem sozialen Raum, in dem Menschen durch Tanz etwas Gemeinsames schaffen und an dem die Begegnung mit Anderen als kollaborativer Akt immer wieder aufs Neue geübt und befragt wird. Durch die Tanzpakt Förderung GEBEN-NEHMEN-BRAUCHEN finden seit diesem Jahr die OFFENEN STUDIOS auch stückunabhängig in den Hamburger Stadtteilkulturzentren HausDrei e.V. und Kulturhaus Eidelstedt sowie im Studio 'Alte Post' in Altona statt.