Do, 25.04.2019, 20:00 Uhr
Gabriele Hasler, Höricht Altona
Forum Neue Musik Gabriele HaslerHöricht „Altona“ - Klopstock, Pontons, Carillon Bereits 1995 schrieb Gabriele Hasler als Auftragskomposition für den NDR die Komposition „seinesgleichen“ in Form eines Sonetts nach Texten von Oskar Pastior. Michael Naura hatte die Komposition in Auftrag gegeben, 1997 erschien sie als CD unter dem Titel „Familienglück“ (Foolish Music).Für das Höricht „Altona“ greift Gabriele Hasler diese Idee erneut auf. Das von Klopstock bevorzugte Versmaß des Hexameters bildet den roten Faden, der Stimme, Soundscape, Live-Elektronik und das Carillon verbindet und zusammenhält. Die Soundscape besteht aus Klängen, die Gabriele Hasler in den vergangenen Monaten in Altona gesammelt und bearbeitet hat. Entstanden ist eine Hommage an den Dichter Klopstock, an das Carillon des Glockenturms der Christianskirche und an die singenden und stöhnenden Pontons am Fähranleger Fischmarkt. Das Rauschen des Stuhlmannbrunnens besänftigt zwischendurch die heißgelaufenen Ohren... „Der Hohnlacher muß ausser diesem (er kriegt aber auch mehr verewigte Maculatur zur Besoldung als die andern) eine sehr starke, und zugleich rauhe Stimme haben.“ Friedrich Gottlieb Klopstock, Die deutsche Gelehrtenrepublik Gabriele Hasler (Komposition, Stimme)erhielt ihre Ausbildung u.a. am Berklee College of Music, Boston, USA. Seit ca. 1983 war sie im Bereich des zeitgenössischen Jazz tätig und tourte u.a. für das Goetheinstitut weltweit. 1985 erhielt sie den SWF Jazzpreis, mit dem Preisgeld gründete sie ihr eigenes Label "Foolish Music", auf dem bisher 20 Produktionen erschienen sind. Sie erhielt zahlreiche Kompositionsaufträge, u.a. für Chöre und Musiktheater. Von 1992 bis 2006 arbeitete sie eng mit dem Büchner-Preisträger Oskar Pastior zusammen. In ihrer Soloarbeit erforscht sie die Möglichkeiten und Ausdrucksformen ihrer Stimme. In ihren themenbezogenen „Hörichten“ improvisiert sie live zu selbst produzierten Soundscapes aus fieldrecordings. Für ihre Solo CD „im bauch der vokale“ erhielt sie 2013 den Preis der Schallplattenkritik im Bereich Grenzgänge. Im Oktober 2016 erschien die CD „fundstücke“, die sie gemeinsam mit Günter Baby Sommer für Laika Records aufgenommen hat.