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Di, 20.03.2018, 20:00 Uhr

"Hommage a Bernd Alois Zimmermann, Konzert zum 100.Geburtstag"

"Hommage a Bernd Alois Zimmermann, Konzert zum 100.Geburtstag"

"Hommage a Bernd Alois Zimmermann, Konzert zum 100.Geburtstag"Friedrich Gauwerky, Violoncello und Daan Vandewalle , KlavierBernd Alois Zimmermann: „intercommunicazione per violoncello e pianoforte“ (1967)Christopher Fox: „chant suspendu“ , Version für Cello und Klavier (1997/98)John Cage: „Etudes Boreales No. III and IV for Cello solo and Piano solo” (1978)Anton Webern: “Drei kliene Stücke “ op. 11 (1914) mäßige Achtel – sehr bewegt – äußerst ruhigLudwig van Beethoven: Sonate für Klavier und Violoncello D-Dur op. 102/2 (1815) Allegro con brio – Adagio con molto sentimento d’affetto – Allegro - Allegro fugato Ausgangspunkt des Programms ist das Werk “intercommunicazione per violoncello e pianoforte” von Bernd Alois Zimmermann , der am 20.3.2018 100 Jahre alt geworden wäre. In diesem Werk macht Zimmermann seine These von der grundsätzlichen Unvereinbarkeit von Cello und Klavier zu einem ästhetischen Konzept des Werkes selbst : beide Instrumente tun das , was sie vielleicht am Besten können, das Cello hält lange Noten (mit der Anmerkung des Komponisten „stets unhörbarer Bogenwechsel“ !) , und das Klavier ergeht sich über weite Strecken im Akkordischen. Als „Beweis“ für seine These der grundsätzlichen kammermusikalischen Unvereinbarkeit zieht Zimmermann die 5. Sonate für Klavier und Violoncello von Beethoven heran , die am Ende des Programms steht: das Cello darf zwar singen im tief emotionalen 2. Satz des Werkes, ansonsten ist es zumeist strikt eingebunden in die oft akkordische Klavier-Textur, und hat im strengen Allegro fugato – Schlusssatz lediglich eine der verschiedenen Fugenstimmen zu spielen.Auch der Komponist Christopher Fox beschäftigt sich mit der Frage des Verhältnisses dieser beiden Instrumente. In seinem für Gauwerky in den Jahren 1997/98 geschriebenen „chant suspendu“ bewegen sich beide Instumente weitgehend unabhängig voneinander , Koordination ist möglich aber nach Fox’s Vorgabe nicht zwingend nötig , es kann gemeinsam angefangen werden , der Einsatz kann aber auch sukzessiv erfolgen ,und das Werk dann entsprechend versetzt gespielt werden. Dabei spielt das skordatierte Cello durchweg lang angelegte Doppelgriff – Passagen , während das Klavier schnelle virtuose Tonfolgen in rhythmisch komplizierter Abfolge in beiden Händen zu spielen hat.Am Extremsten ist das Auseinaderdriften der beiden Instrumente in diesem Programm bei dem Werk von John Cage : das Cello spielt zumeist lang angelegte Melodien in mikrotonaler Struktur, zumeist mit kahlem , vibratolosem Klangcharakter , während das Klavier überwiegend wie ein Schlagzeuger mit verschiedenen Schlägeln Schlagzeug ähnliche Aktionen im Klavier ausführt: dissoziierter ist das kammermusikalische Verhältnis dieser beiden Instrumente kaum vorstellbar.Bei dem Werk von Anton Webern wird deutlich , daß dieser Komponist trotz der für die Zeit der Entstehung seiner „ Drei kleine Stücke“ op. 11 (1914) sehr kühnen atonalen Klangsprache aus dem Ausdruckswillen der Romantik hervorgegangen ist . Vielleicht ist in diesem Werk des Programms der Versuch des traditionellen Ineiandergreifens und gegenseitigen Verwebens der Instrumente am stärksten vertreten.FORUM NEUE MUSIKIn der Christianskirche OttensenMilo LohseKünstlerischer LeiterAtelierhausNöltingstr. 49 A22765 Hamburgfon: ++49 (0) 40 39 42 52forumneuemusik@kirche-ottensen.dehttps://www.kirche-ottensen.de

Eintritt: 15.- / 10.-
Ort: Forum Neue Musik in der Christianskirche | Klopstockplatz 2

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