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Sa, 03.03.2018, 15:00 Uhr

Noisexistence Festival - Tag 2

Noisexistence Festival - Tag 2

Internationales Festival zu Aufruhr und Lärm Tag 2: Louise Vind Nielsen (DK, Workshop) wird in dem Workshop "AAARGH! Noise & Silence/Noise & Movement" mit den TeilnehmerInnen die Grenzen und Übergänge zwischen Stimme und Noise, Körper und Material, Resonanz und Stille erforschen. Nielsen arbeitet als Multimediakünstlerin in Dänemark und Hamburg, wo sie u.a. die Reihe "Radikal Unsichtbar" im Gängeviertel kuratiert. Nina Power (GB, Vortrag) Nina Power lehrt Philosophie an der University of Roehampton in London. Neben Subjektphilosophie, Marxismus, Feminismus und Queer Theory liegt ihr Forschungsschwerpunkt auch in der Musikphilosophie. 2009 veröffentlichte sie den Essay "Women Machines: The Future of Female Noise", zudem ist sie Mitbegründerin der Initiative Defend the Right to Protest. Best Friend Machine (DE, Live) kommt aus dem Hamburger Noise-Underground. Er spielt Harsh Noise Wall, ein Genre, dass sich als der logische Endpunkt der Musikgeschichte bezeichnen lässt: Verzerrtes Rauschen über das gesamte Frequenzspektrum, maximale Lautstärke und keine Bewegung. Ein Sound mit der Materialität einer Wand. Russell Haswell (GB, Live) arbeitet multidisziplinär in Galerie- und Konzertkontexten. In seinen Kollaborationen mit bildenden Künstlern wie den Turnerpreis nominierten Jake & Dinos Chapman oder Musikern wie Whitehouse und Merzbow zeigt sich seine Vorliebe für das thematisch und klanglich Abseitige, die immer mit der Erforschung neuer Ausdrucksmöglichkeiten und Klangbilder verbunden ist. Erotic Nights (DE, Live) sind drei Frauen, deren Musik die Abkehr von Pop ist, der seine Innovationskraft verloren hat und nur noch aus der Verwertung der eigenen Geschichte besteht. Mit ihren Werkzeugen schaffen sie eine Klangästhetik weit weg von konkret verortbaren Hörerlebnissen, um so ins Zentrum einer intensiven Desorientierung zu gelangen. Brötzmann/Leigh (DE/GB, Live) Peter Brötzmann ist eine Legende des Free Jazz und war einer der ersten Protagonisten dieses Genres in der BRD der späten 60er. Seitdem hat er in unzähligen Kollaborationen die Grenzen des Saxophonspiels ausgelotet und ist dabei auch immer wieder in Bereiche des Noise vorgestoßen. Bei NOISEXISTANCE spielt er im Duo mit der Slideguitar-Virtuosin Heather Leigh. Schwall Deejay (DE, DJ-Set) mischt Industrial, Noise, Post-Punk und experimentelle Elektronik zu einer musikalischen Grenzerfahrung. Mit seinen Projekten wie Sleazy Pictures Of Teapee tritt er auch selbst als Musiker in Erscheinung. --- Noise treibt sein Unwesen in der Nachrichtentechnik, in der Kybernetik, in den Sozialwissenschaften und in der Musiktheorie. Noise kann ein ungewolltes Geräusch, einen störenden Rest, ein Rauschen, einen Überschuss von Lärm oder gleich das Gegenteil von Information und ästhetischem Sinn bezeichnen. Seit den 1980ern hat sich an den Rändern der Popkultur ein experimentelles Genre entwickelt, das sich dieser verdrängten Seite des Hörbaren bedient, die Grenzen des musikalisch Möglichen radikal erweitert und unter der Bezeichnung Noise etabliert hat. Dabei widersetzt sich das exzentrische Potential von Noise seiner Vereinnahmung in die offiziellen Informationskreisläufe. Das Verhältnis von Macht und Widerstand wird von Noise im Bereich des Hörbaren konkret problematisiert: Die Macht und ihr Umschlagen in Gewalt äußern sich in einer Lautstärke, die Gehorsam erzwingen will, zugleich sind Lärm und Störung unauflösbare Begleiterscheinungen von Protest, Unordnung und sozialem Aufruhr. Jenseits dieser Sphären bleibt Noise eine sperrige und radikale Form des künstlerischen Experiments, deren ProtagonistInnen in internationaler Vernetzung nach neuen Verknüpfungspunkten, akustischen Identitäten und noch nie gehörten Klängen forschen. NOISEXISTANCE möchte diese Positionen zusammenbringen und ihnen in Konzerten, Vorträgen und Workshops ein Forum geben.

Eintritt: 16 € / 12 € erm.
Ort: Kampnagel | Jarrestraße 20
Web: http://www.kampnagel.de/de/programm/noisexistance-tag2/

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