So, 29.01.2017, 20:30 Uhr
Präsentation 55: Paul Hegarty & Vomir
Lecture: "The Rapturous Dead End of Noise" Concert by Vomir Der irische Performer, Autor und Wissenschaftler Paul Hegarty wird in seinem Vortrag "The Rapturous Dead End of Noise" das komplexe Verhältnis von Noise, Performance und Kommunikation anhand der konkreten Beispiele von Harsh Noise und Harsh Noise Wall befragen. Hegarty ist Betreiber des Labels "dotdotdotmusic" und veröffentlichte mit seinem 2007 erschienenen Buch "Noise/Music - A History" eine der ersten philosophischen Auseinandersetzungen mit diesem Thema. Weitere seiner Publikationen sind "Rumour and Radiation – Sound in Video Art" und der Reader "Reverberations - The Philosophy, Aesthetics and Politics of Noise". Der Vortrag beginnt mit einer Einleitung von David Wallraf und schließt mit einem Konzert von Romain Perrot alias Vomir. "Noise is everywhere, but in what way? Do we want it, use it, refuse it, hate it, feel bored by it? All of these are correct but not one of them is the full story. For noise is everywhere, but noise is not. Noise is the failure that haunts every moment in communication, whether in the forest, the city or in the supposedly empty reaches of space. Harsh noise music tries to capture some of this nothingness. It is like a pathetic Hadron Collider, waiting for tiny specks of something to come through. Looking at Claude Shannon's ideas about noise, Boltzmann's variant of entropy and the recent book by R. Haven Wiley, Noise Matters: The Evolution of Communication, I will explore the idea of harsh noise as a performance of the secret coding of meaning in circuits, and as the signal (not noise) of the total noise of the heat-death of the universe." Auf besonderen Wunsch von Paul Hegarty findet im Anschluss des Vortrags eine Live-Performance des französischen Noise-Künstlers Romain Perrot statt. Perrot ist einer der Begründer des Harsh Noise Wall, dem er sich mit seinem Projekt Vomir bereits seit 2006 widmet. Mit zahlreichen Konzerten und mehr als 200 Veröffentlichungen gilt Vomir heute als der bedeutendste Vertreter des Genres. Harsh Noise Wall zeichnet sich aus durch eine Abkehr von dynamischen musikalischen Prozessen und einer Hinwendung zu drastischer Reduktion und Isolation. Es entsteht eine künstlerische Arbeit, die immer auch der Intensität des Lärms verpflichtet ist. Ganz im Sinne von Vomirs kämpferischem Slogan "No ideas, no changes, no development, no entertainment, and no remorse" wird das Publikum zu Zeugen eines ästhetischen Entzugs mit musikalischen Mitteln. “Präsentationen” ist eine Vortragsreihe des VAMH zu verschiedenen Positionen aktueller Musik. In der Vortragsreihe stellen Musiker, Komponisten, Klangkünstler und Theoretiker ihre Arbeiten vor oder dozieren zu einem spezifischen Thema aus dem Bereich der aktuellen Musik. Die Reihe Präsentationen wird gefördert von der Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg. https://www.vamh.de/index.php?what=praesentationen&sub=info Sonntag, 29.01.2017, 20.30 Uhr Golem, Große Elbstraße 14, 22767 Hamburg https://www.golem.kr Der Eintritt ist frei.