Do, 10.11.2016, 20:00 Uhr
Bloody Niggers
Deutsche Erstaufführung von Dorcy Rugamba Mit: Ibrahima Sanogo, Muwala-Paulo Lando, Rana Farahani. Schlagzeug: Dirk Achim Dhonau. Regie und Übersetzung: Isabelle McEwen. "Als ich 2007 das Stück schrieb, war Gewalt ein Thema, die Gewalt, um die es ging, war aber weit weg. Heute findet sie vor unserer Haustür statt. Doch in der Diskussion beobachtet man den gleichen Automatismus: Immer sind die anderen schuldig. Mehr denn je ist es heute wichtig, aufrichtig über die Mechanismen, die diese Gewalt auslösen zu reden, es ist eine Frage des Überlebens." Dorcy Rugamba Mit dem Wort „Niggers“ bezeichnet der Autor - auf durchaus provokative Weise - eine Schicksalsgemeinschaft. Er schreibt: „Es geht im Text um alle Menschen, die irgendwann als minderwertig betrachtet und als solche behandelt wurden.“ Man kann das Beiwort „bloody“ im Titel auch buchstäblich verstehen. Das Stück hat keine Handlung im traditionellen Sinn, es ist ein langer Schrei: ein Schrei des Schmerzes aber auch der Revolte. Ein Herrschaftssystem bzw. seine Logik wird der Unterdrückung angeklagt und der Massaker bezichtigt, die im Laufe der Kolonialgeschichte in Namen der ‚Notwendigkeit‘ in aller Welt verübt wurde: in Nord- und Südamerika, in Afrika, im mittleren Osten und in Asien. „Drei Darsteller stehen auf der Bühne und feuern einander an, wie die Sprecher bei einer politischen Kundgebung“, sagen die Regieanweisungen. Diese drei Darsteller stellen keine Personen dar, vielmehr sind sie Stimmen, durch die eine Anklage formuliert wird. Die Logik, die es zu entlarven gilt, hat eine Geschichte. Diese Geschichte wird von ihnen erzählt. Nichts wird ausgelassen. Mittäter werden genannt, es sind europäische Denker, Philosophen, Schriftsteller und Wissenschaftler: Mitten im Diskurs der Aufklärung werden Dissonanzen deutlich. Kartenpreise: VVK: 20,50 €, ermäßigt 12,80 € (incl. VVK-Gebühren)AK: 22 €, ermäßigt 13,50 € Do 10.11.2016 (Premiere), Fr 11.11., Sa 19.11.16 jeweils um 20 UhrWeitere Vorstellungen: Fr 02.12., Sa 03.12.2016, Fr 20.01.17, Sa 21.01.17 jeweils um 20 Uhr