Do, 03.11.2016, 21:00 Uhr
Kreidler
Radiopassivität gegen Radioaktivität Kraftwerk und Kreidler. Zweimal Elektronik und Transmutation. Der grosse Name klingt sogar im kleinen an. Der leichtere der beiden Düsseldorfer Apparate wurde aber der deutlich beweglichere. Von Station zu Station wurdenKreidler nicht stationär, keine Festung, kein Meiler, nicht aggressiv und nicht radioaktiv: Spaltbare Musik, teilbare Bilder und hier ist nicht Europa endlos, sondern die Welt: Die Entdeckung von ewiger künstlerischer Energie ist bei Kreidlerauch die Entdeckung der wunderbaren Welt der Radiopassivität: Wie Späher schickt die Gruppe seit Jahren Kameras ihren Wegen voraus. Die jüngsten großartigen Videos von Heinz Emigholz oder Lior Shamriz lenken die Blicke von Musikern und Publikum nach Tinian in den Pazifik zu Atombombenidyllen. Wir sehen homoerotischen Alltag in Europa und die Verteilung der Waren in einer zollfreien südamerikanischen Welt. Und dabei, wie bei Kreidler üblich die kleinsten Teile der Welt: Details, Details, Details: Ohne alles Leben wäre die Musik ein Irrtum. Suuport: Die Wilde Jagd Aus dem Eichen- und Tannen-Dschungel deutscher Mythen findetDie Wilde Jagd einen Weg hinaus: Das Duo folgt den musischenSpuren von Conny Plank und Wolfgang Voigt und öffnet weit die Tür zum Club. Die Düsseldorfer und Berliner Ralf Beck und Sebastian LeePhilipp produzieren mit Gitarrenloops, Drums undSynthesizern gekonnt auf den Punkten der 70er und 90er mit ihrenVorlieben für neue Technologien. Auf der Tanzfläche grüssen Hendrix, Schiller-Drama und Kurt Hauenstein, aka Supermax, zu Songs wie "Wah WahWallenstein", "Durch dunkle Tannen" und"Der Meister".