Do, 24.04.2014, 21:00 Uhr
E-Pudel - Live: Phillip Sollman, PNIN, Andrew Dreyblatt, Maréchal
Am 24. und 25. April findet im grossen Ernst-Wellenfeld-Synthese-Saal des Golden Pudel Clubs unter dem Namen E-Pudel der seit 1921 unter fürstlicher Protektion stehende E-Pudel statt. Diese oberirdischen Musiktage konzentrieren sich auch im 93ten Jahr ihre Bestehens vorrangig auf Vertreter, die sich über ihr musikalisches Tun hinaus in anderen Metiers äußern und von den geplatzen Wechseln der Disziplinen profitieren. Im Zentrum steht dabei nicht die heile Welt hybriden oder transdisziplinären Großgescheppers als vielmehr spezialisierte Produkte mit maximaler Reichweite, wie Frequenzreizung, Zahngoldkopien oder Obertonfälschung der jeweiligen Kunstsparte. Live: PHILLIP SOLLMANN (Efdemin) PNIN (Nika Son, Phillip Sollmann, Mythos Clement) dj: LC Knabe, Nikae, Phillip Sollmann, Astral Taxi Phillip Sollmann (geboren 1974 in Kassel) arbeitet an der Schnittstelle von Installation, Performance und Komposition im Bereich der elektronischen Musik.Seine Musikwelten kreisen um eine Idee von Stasis, scheinbarer Ereignislosigkeit und minimalen Modulationen von kontinuierlichen Klangzuständen in spezifischen Raumkontexten. https://www.phillip-sollmann.de/ Live: ARNOLD DREYBLATT Spin Ensemble MARÉCHAL dj: LC Knabe, Tussn, F#X "Spin Ensemble" wurde ursprünglich im Jahre 2009 als Teil einer audio-visuellen Installation ("Turntable History") im kreisförmigen Gewölberaum eines historischen Wasserspeichers in Berlin konzipiert. Der Originalton besteht aus Aufnahmen eines Magnetresonanztomographen ('Siemens Magnetom Symphony Maestro Class'), die Dreyblatt in einer radiologischen Praxis in Berlin vornahm. Dreyblatt bekam die seltene Erlaubnis dieses Gerät in Betrieb, aber ohne die Beteiligung von Patienten, aufnehmen zu dürfen. Ein Techniker von Siemens wurde speziell für diese Aufnahmen eingesetzt um mit Hilfe von Software Einstellungen das Gerät eher nach klanglichen Resultaten als nach bestimmten Körperbereichen scannen zu lassen. Dreyblatt behandelte das Gerät wie eine riesige 'Tesla-Spule', in der die Ausrichtung und Resonanz von einem starken Magnetfeld nach und nach durch rotierende Funkfrequenzen verändert werden. Daraufhin analysierte und de-konstruierte Dreyblatt die Originalaufnahmen und gruppierte die Audiosegmente nach Tonhöhe, Rhythmus und Dichte. Die daraus resultierende Fünf-Kanal-Komposition von harmonisch schwingenden, pulsierenden Signalen erklang in diesem voluminös-reflektierenden Raum (mit langen Delays), wurde in einer Aufnahme eingefangen und im Februar 2011 auf dem Label Important Records veröffentlicht. Für die Liveperformance verwendet Dreyblatt die Originalaufnahmen und arrangiert diese live unter Einbeziehung der akustischen Umstände des Aufführungsortes. http://www.dreyblatt.de/pages/arts.php?seite=20