So, 19.01.2014, 20:00 Uhr
TEXT&KLANG „ ... vom Verschwinden“
Bei der Projektarbeit „ ... vom Verschwinden“ handelt es sich um ein eigens verfasstes Gedicht von 22 Strophen, das sich um verschiedene Formen des Verschwindens dreht. Der Vortrag sieht sich mit live eingespielten Stimmmodulationen ausgestaltet, die sich in Korrespondenz zur Klaviermusik befinden. Die Komposition steht dem Gedicht diametral gegenüber, da sie lediglich auf dem Kammerton A basiert, der in 22 Variationen gespielt wird. Das A steht für Anfang, das Erste, Beginn, Basis, Ausgangspunkt von Ordnungssystemen; als Ausruf der Erkenntnis, des Schmerzes, des Erstaunens; und ebenso als erster Laut, den wir verrichten, wenn wir das Licht der Welt erblicken. Dieser Ausruf mimt also den ersten in die Welt geworfenen Klang und verhält sich fortan als dessen Ausformung. So wird der Laut zum Ton, nach welchem sich die "Instrumente" des eigenen Lebens zu stimmen beginnen.Vielleicht ist jedes Verschwinden, das in Gegenüberstellung des Anfangs manifest wird, der Versuch des Ausbrechens aus dem eigenen postnatalen Ordnungssystem pränataler Einleitung, an welchem wir uns zuweilen derart abarbeiten, dass nur noch unser Verschwinden Anschauung findet und somit ein stets Abwesendes repräsentiert.Sascha Rosemarie Höfer lebt als freier Künstler in den Niederungen hochwassergefährdeter Flusslandschaften und arbeitet auf vehemente Art und Weise an der geistigen Erweiterung ihrer Polderflächen, damit sich kurvenreich ausdehnen kann, was einst begradigt wurde.Geboren 1980, lebt die bulgarische Pianistin Daria-Karmina Iossifova seit 2003 in Hamburg. Solistisch und kammermusikalisch konzertiert sie u.a. beim Festival Musica Strasbourg, Festival Internacional Cervantino (Mexico), Autumn Sound-Chengdu Music Festival (China), Klang&Form (Hamburg), Accidental Music Festival (Florida) und bei der Münchener Biennale.