Mi, 24.04.2013, 00:00 Uhr
Pique Dame
Pique Dame [DE]Pique Dame beginnt dort, wo die elektronische Musik aufhört.Am ehesten wird man so etwas in einem Autoradio hören, während einer nächtlichen Fahrt durch eine ablegene Gegend, eine Wald- oder Steppenregion. Irgendwann wird man ein Knistern im Hintergrund feststellen und man wird sich fragen, ob es zur Musik gehört oder ob es einfach nur daran liegt, dass man sich mitten im Nichts befindet und der Empfang schlecht ist. Dies kann dann zu einer gewissen Irritation führen, es wird aber nichts daran ändern, dass man sich traurig fühlt und allein.Das ganze muß man sich als Video-Collage vorstellen. Als abstrakten Film, mit einem Soundtrack, wo sich minimalistische Melodien mit Feldaufnahmen und Geräuschen vermischen. Bisweilen können einem die Bilder vertraut vorkommen. Sie erinnern womöglich an einem alten dadaistischen Film, an Stop-Motion-Collagen von Švankmajer oder irgendeinem anderen Osteuropäer. Und die Musik wirkt vielleicht ein wenig wie Badalamentimusik, nur rauer, mit einem Hauch von Avraamov, von Krasnokutski, von einer längst untergegangenen Avantgarde.Egal. Ehe man sich versieht, sitzt man in einem Auto, und rast mitten in der Nacht über eine endlose Landstraße.Pique Dame sitzt derweil in Berlin. Graf Schrecks und Mário Gomes komponieren und spielen die Musik. Odysseus Klissouras mischt das Videomaterial live auf der Bühne. http://www.piquedame.com/