Sa, 16.04.2011, 20:00 Uhr
Organum Freie Version für Orgel, mit Zimbeln, Muschelhorn und Mundharmonika
Organum Freie Version für Orgel, mit Zimbeln, Muschelhorn und Mundharmonika „Dem Hörer meiner Orgelimprovisation Organum ist es nicht aufgetragen, einzelne thematische Elemente - seien sie nun europäischen, indischen oder arabischen Ursprungs - genau zu lokali-sieren. Alles steht in einem 'integralen' Zusammenhang mit Bewußtseinsebenen, die durchaus kontrovers in einem Individuum existieren und sich hier ganzheitlich verbinden wollen. Am Anfang von Organum steht eine Antiphon der Hildegard von Bingen, O quam mirabalis, die bereits 1972 in das Chorstück Dhyana eingearbeitet wurde, nach Art eines mittelalterlichen Organum: Grundmotive werden im Pedal gespielt und auf den Manualen in vergrößerten Werten imitiert und umgekehrt.Die 'Mehrschichtigkeit' des Verfahrens – Improvisieren, Notieren, Registrieren, Zitieren, will zu einem weiten Horizont und einem größeren Atem für eine eigenartige Musik führen, die auf mehreren 'Ebenen' mit dem Kopf, dem Bauch und dem Herzen gleichzeitig wahrgenommen werden kann.“ (Hamel) Peter Michael Hamel, geboren am 15. Juli 1947 in München, erhielt seinen ersten Klavierunterricht im Alter von fünf Jahren. Später kamen Violine, Violoncello und Horn hinzu. 1965-70 studierte er Komposition, Musikwissenschaft, Soziologie und Psychologie in München und Berlin, beschäftigte sich mit Free Jazz, politischem Kabarett, Musique Concrète und Elektronik. Vortrags- und Konzertreisen führten ihn 1982-1990 durch Europa, USA und Asien. In dieser Zeit entstanden neben vielen Kammermusikwerken verschiedene Bühnenmusiken für die Münchner Kammerspiele, sowie die Lyrikoper Kassandra. Seine erste große Sinfonie »Die Lichtung« erklang 1988 zum Abschluß der 1. Münchner Biennale unter Sergiu Celibidache. 1997 wurde Hamel Professor für Komposition und Theorie an die Hamburger Hochschule für Musik und Theater. Seit 2000 ist er Vorsitzender der Musiksektion an der Freien Akademie der Künste Hamburg und 2007 wurde er in die Bayerische Akademie der Schönen Künste aufgenommen. Zahlreiche Preise würdigten sein Schaffen, darunter Förderpreise der Städte Bonn, Stuttgart, München, der GEMA-Stiftung und der »Rostrum of Composers«, Paris. Hamel war Composer in Residence in Irland und beim Schleswig Holstein Musikfestival 1988. Im Juli 2007 wurde er für seine Chormusik mit dem Gerhard-Maasz-Preis ausgezeichnet und im November 2008 wurde ihm der Gerda- und Günter Bialas-Kompositionspreis verliehen.