Mo, 25.10.2010, 20:00 Uhr
Cembalo-Tennis
Bach, Pachelbel und Barock-Improvisationen im gemischten Doppel Es geht zu wie sonst im Jazz und das Publikum sitzt mitten drin: Isolde Kittel-Zerer und Michael Petermann improvisieren sportlich-virtuos mit vier Händen an zwei Cembali hin und her über barocke Themen und vervollständigen Lücken aus dem Stand. Über die Auswahl der Stücke entscheidet das Los. Auch viele Ohrwürmer des 20. Jahrhunderts gehen auf diese vierhundert Jahre alte Spielpraxis zurück. Seit Erfindung des Generalbasses um 1600 juckt es jeden aufgeschlossenen Musiker in den Fingern, wenn irgendwo eine Melodie oder ein Harmonieschema herumgeistert und zur Improvisation einlädt. Und davon gab es reichlich in der Zeit des Früh- und Hochbarock. Man nehme vier bis acht Takte, einen Volkstanz, der Tempo und Charakter vorgibt, einige sich auf eine Tonart, beginne gemächlich und gebe sich der eigenen Phantasie und dem Können hin, Steigerung erwünscht. Das Ende blieb offen. Solch vielgestaltiges Hin und Her mündet am Ende in J.S. Bachs Doppelkonzert in C-Dur, das das krönende Finale dieser barocken Tennispartie bildet. FORMATION WEISSER RAUSCH Isolde Kittel-Zerer und Michael Petermann an zwei Cembali