Do, 09.07.2009, 20:00 Uhr

horror vacui - Uraufführung

Text: Gregor Dös Regie: Alexander Keil Raum & Köstum: Konstanze Grotkopp Musik: Janosch Pangritz (Schlagzeug) und Florian Pittner (Sitar) mit Leena Fahje, Ariella Hirshfeld, Benita Rinne, Gabriel Rodriegez-Silvero und Lukas Vögler Der Zwischenzustand ist längst gesellschaftlicher Dauerzustand, hat die Sinnlosigkeit zum Sinn schlechthin erkoren, in deren illusionsloser Beliebigkeit es sich behaglich leben lässt. Der unausweichlichen Widersprüchlichkeit steht die Idealisierung der Identität gegenüber, diese Bastelkiste der Selbstkonstruktion, mit der wir unsere Angst vor dem Nichts mit aller Gewalt zu kaschieren suchen. Alles scheint möglich, doch was wir auch tun, sie verschwindet einfach nicht: Horror Vacui - die Angst vor der Leere. 12 Bilder über die Gewalt und das Nichts – das Musiktheaterstück erzählt keine Geschichte, sondern beschreibt in fragmentarischer Form das allgegenwärtige Unbehagen, eindringlich, herausfordernd, fragend; sucht nach neuen darstellerischen, ästhetischen und musikalischen Lösungen für die Beschreibung der schwelenden Angst vor dem Nichts, der verinnerlichten Gewalt und der Widersprüchlichkeit. Eine assoziative Verkettung von Bildern in schillernder Mehrdeutigkeit und absoluter Dunkelheit, in denen Äußerlichkeit immer auch Ausdruck innerer Leere ist, autistische Kommunikation auf fabulierende Sprachlosigkeit trifft, wortgewaltiger Gedankenwust auf totale Stille und gähnende Leere. Musik ist Störfaktor, Kontrastpunkt und Sehnsuchtspunkt zugleich. Zusammen mit einem Jazz-Schlagzeuger und einem Sitarspieler erarbeitet das Ensemble die musikalische Verknüpfung von Text, Bild und Bewegung, experimentiert mit Geräuschen und lässt so die unter der Oberfläche verborgenen Rhythmen für den Zuschauer erfahrbar werden. Das gesprochene Wort ist hier ebenso musikalische Erfahrung wie der Klang einer Bewegung auf der Bühne. Auf ihre einzigartige Weise beschreibt diese Musik die Stille und löscht sie damit aus. weitere Termine in den Zeisehallen: 10.07. und 11.07 um 20:00 12.07 um 18:00 Im Finale 09 / Malersaal-Schauspielhaus: 14.07. um 19:00