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Hamburger Abendblatt - Zimmerkonzert und Russisches bei blurred edges

Telemannstraße 33. Auch mit einer anderen, weniger musikalischen Adresse wäre die Idee apart gewesen: Im Rahmen des "blurred edges"-Festivals gibt die Hamburger Pianistin und Komponistin Dodo Schielein heute ein Konzert bei sich zu Hause. Schielein wohnt, was für ein schöner Zufall, in der Eimsbüttler Telemannstraße, benannt nach dem berühmten Barock-Komponisten, der 46 Jahre lang in Hamburg lebte und das Musikleben prägte. Um 20 Uhr öffnet sich dort ein Wohnungsfenster im Erdgeschoss, und wer immer dann in dieser Straße unterwegs ist, kommt in den Genuss der Klänge, die Schielein ihrem Flügel entlockt. Freunden zeitgenössischer Klaviermusik wird das bestimmt recht sein. Was Schieleins Nachbarn davon halten, wird sich zeigen. Doch auch das ist ja vielleicht Teil der Live-Performance bei diesem Festival, das es generell gern unkonventionell und überraschend mag. Gleichzeitig geht es in Altona in der Alfred-Schnittke-Akademie um Werke zweier russischer Komponistinnen, gespielt von drei Musikern. Auf dem Programm stehen einige Kammermusik-Stücke und Bearbeitungen von Sophia Gubaidulina, einem Weltstar der Avantgarde mit Wohnsitz vor den Toren Hamburgs, und von Galina Ustwolskaja. Die Besetzung ist kurios: Auf der Bühne sind neben der Pianistin Irina Kolesnikova und dem Kontrabassisten Alexander Suslin auch Waldemar Gudi mit seinem Bajan, einem Knopfakkordeon, zu erleben. Einführende und erklärende Worte zum Gehörten liefert als Mann vom Fach Holger Lampson, danach darf mit den Interpreten über den Abend diskutiert werden. (jomi) Hamburger Abendblatt - 4. Mai 2010

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