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Hamburger Abendblatt - Konzerte zwischen allen Stühlen

Ein Festival, das nicht Fisch ist und nicht Fleisch (und genau das auch sein will), solch ein Festival hat es naturgemäß schwerer als berechenbarere Veranstaltungen. "Blurred Edges" ist so eine Wundertüte, bei der man Trennlinien zwischen Avantgarde, Experiment und Exzentrik mitunter nicht so leicht ziehen kann. Nach der vom "Verband für aktuelle Musik in Hamburg" (VAMH) organisierten Premiere im letzten Jahr geht die Veranstaltungsreihe von heute an in die zweite, konsolidierende Runde. Bis zum 1. April finden in diversen Off-Locations Klang-Erlebnisse statt, die fast nur eines gemeinsam haben: Den Mut zum Andersseinwollen. Die Notwendigkeit einer lokalen Standortbestimmung ist dabei wichtig, aber auch die Stärkung des Selbstbewusstseins. Musikmetropolenglanz wird eben nicht nur durch Hochkultur-Personal poliert. Hörenswert könnte der Nelly Boyd Kreis (23.3., 20 Uhr) im Forum Neue Musik in der Christianskirche sein, mit Avantgarde-Klassikern von Cage, Feldman, Stockhausen und Eigenem. Improvisation wird u. a. von Ping Pong (22.3., 21 Uhr) im "h7 - Club" in der Blinzelbar geboten. Beim "Bunkerrauschen" im Medienbunker an der Feldstraße (25.3., 16 Uhr) werden Reich und Bach kombiniert. Free-Jazz-Pflichttermin ist der Auftritt des Sextetts Rocket No. 9, das an die Höhenflüge von Sun Ra erinnert. Und auch den Auftritt des Komponisten und Bassklarinettisten Gene Coleman, der am 31.3. ab 21 Uhr im Westwerk zu hören sein wird, sollte man nicht verpassen. Es sei denn, man mag keine Überraschungen. (jomi) Hamburger Abendblatt, 21.3.2007 http://www.abendblatt.de/kultur-live/article456988/Konzerte-zwischen-allen-Stuehlen.html

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