So, 13.04.2008, 22:00 Uhr
blurred edges – MFOC Präsentiert: MIWON
MFOC Präsentiert: MIWON 'Electronica und Knitterbeats' Live: MIWON (City Center Offices/ Kohvi - Berlin) DJ Thaddi Herrmann (City Center Offices/ De:Bug - Berlin) DJ Springintgut (City Center Offices/ Pingipung - Lüneburg). Miwon - Pale Glitter (City Centre Offices / 2006) Debütalbum von Miwon. Und er weiß, wie man die Elektronika-Klaviatur rauf und runter spielt und gleichzeitig immer wieder kurze minimal technoide Perlen mit ins Rennen wirft (zum Beispiel der wunderschöne Titeltrack Pale Glitter). Ein sehr heterogenes Album, das sich mit viel Liebe zum Detail den unterschiedlichen Stimmungen seiner Tracks annimmt. Da folgt eine melancholisch verträumte Songskizze (Rain or Shine) auf einen düster schiebenden Midtempo- Track mit warmen Chord-Tupfern (Flakes) und ein fast klassischer Elektronika-Track mit funkelndem Melodiereigen und Knitterbeats (Vertizontale) auf einen pumpenden Vier-Viertel-Track, der sich in in einer loopig plinkernden Melodie wälzt (Spiralize). Ein sehr schönes und abwechslungsreiches Album. (de:bug) Miwon - Brother Mole EP (City Centre Offices / 2004) Brother Mole von Miwon aka Hendrik Kröz aus Berlin besingt die Freundschaft zu den “friends in the darkness / three hands underground / always digging, never sleeping”: eine Ode an den Maulwurf, nicht etwa die Titelmelodie von “Six feet under”, die sich als sehr schöner, geradezu archetypischer Data-Pop-Song präsentiert. John Tejada als Remixer des Titelstücks nimmt den Pop etwas raus und gräbt sich dafür soundtechnisch tief unter der Grasnarbe ein. Seine dunklen Beats beissen sich ein wenig mit den zarten Vocals. Runder dagegen die B-Seite mit einem weiteren tighten Tanztrack (Spiralize) und dem ambienten Rain or shine. (Spex) Verträumte Ruhe in Vier-Viertel-Takte gegossen. So wenig affektiert können Elektronik und Synthiepop sich begegnen. Eine ruhige Perle das, was Miwon da auf City Centre Offices, abliefert. Fein austarierte Akkorde, melancholisch, sweeter Gesang der das reduzierte Klanggerüst gelungen abrundet. Der Titeltrack Brother Mole ruht freidlich in sich und liefert für John Tejadas Remix die perfekte Vorlage, die dieser spielend mit ein paar niederfrequenten Zutaten und einer flotten Open-Hihat zusammen mit einem Tick mehr Druck in den Sounds ganz sachte Richtung Floor manövriert. Lässig aus dem Handgelenk. Die Flip steht dem um nichts nach: Ohne Vocals, dafür mit um so mehr schönen Chords, und einem schwebenden Rain or Shine als Abschlusstrack. “Shine” würde ich sagen, so wohlig warm leuchtet diese Platte den Weg von sommerlich-hysterischer Euphorie hin zu ruhigeren Tagen. Volltreffer. (de:bug)Miwon/ ST-8 - Hendrix EP (Kohvirecords / 2003) Kohvirecords beschert uns mit Hendrik Kröz (Miwon) und Hendrik Luuk (ST8) die Hendrix EP. Kröz startete bereits 1985 seine ersten musikalischen Ausflüge als Gitarrist der Formation “Snoozy Blues Band” und wuchs mit Depeche Mode und Talk Talk auf. Ein wenig hört man den Popfaktor in Cold Beauty tatsächlich noch heraus, was irgendwie Spass macht. Miwon verbindet seine Einflüsse mit neuzeitlichen Beatfassaden und etabliert einen eigenen Stil. Ein atmosphärischer Klangteppich und analog klingende warme Bässe verleihen Seisund (Miwon Version) den entscheidenden Faktor an Lebendigkeit. Am meisten überzeugt mich die Kreation Kite, die zwar nicht wirklich tanzbar ist, aber eine traumhaft düstere Stimmung vermittelt. (electronic art network) Germany meets Estonia. Ein kleiner Einblick ins Minimalisten-Sortiment. Bei dieser luftdichten Produktion bleibt für Kooperationen genug Platz - immerhin hat so’n Vinyl ja zwei Seiten. Großartig im Abgang, hinterlässt auch keinen Pelz auf der Zunge. (Intro) Wunderschönes findet sich auf der deutsch/estnischen Minivinyl-Kooperation von MIWON/ST-8. Die Hendrix EP offenbart zunächst Musik für Mitternachtssonnennächte oder lauschige Chillouts im Mondlicht. ST-8 aka Hendrik Luuk kreiert minimalistisch angehauchte Tracks, die in ihrer Schlichtheit an Labradford erinnern, aber verträumter wirken. Hendrik Kröz alias Miwon baut schattseitigen melodienumflorten Elektronikpop, dank Sampling (samtene Streicher) und Modularsynthie im Hier und Jetzt. (skug) http://www.pingipung.de http://www.city-centre-offices.de http://www.myspace.com/miwon http://www.myspace.com/citycentreoffices MFOC @ Golden Pudel Club ab 22:00 Uhr (frühestens) http://www.mfoc.de