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Di, 27.03.2007, 21:30 Uhr

blurred edges – Die elektrische Nachtigall

Hinnerk K Börnsen (Schlagzeug, Klarinette, Ring-Modulator) Robert Klammer (Analog Synthesizer, Elektronik, diverse Geräuscherzeuger) Gunnar Lettow (E-Bass, Präparationen, Effekte) Die elektrische Nachtigall formierte sich im Dezember 2004, zunächst mit dem E-Bassisten Guy Saldanha, der im November 2006 von Gunnar Lettow abgelöst wurde. Was diese Formation ohne Leader – damals wie heute – auszeichnet, ist ihre bemerkenswerte Homogenität, sowie ein gleichberechtigtes Miteinander dreier Individualisten recht unterschiedlicher musikalischer Herkunft. Als gemeinsamer Nenner wäre am ehesten der (Free)Jazz zu nennen. Neben dieser Gemeinsamkeit sind es aber gerade die Gegensätze der beteiligten Musiker, die die Musik der elektrischen Nachtigall so einzigartig machen. Scheinbar Widersprüchliches wird zu einem so kompakten wie spröde sensiblen neuen Sound verschmolzen. Improvisation ist die Basis, nichts ist abgesprochen, nichts festgelegt. Die Musik des Trios ist ein höchst urban klingendes Gebräu aus FreeJazz und Noise, oft laut und elektronisch, dabei aber fragil und gelegentlich mit einem verfremdeten Naturbezug im Hintergrund. Die Rollen der unterschiedlichen Instrumente sind nicht eindeutig festgelegt. Häufig spielt Gunnar Lettow eigenartig verschliffene gitarrenartige Sounds in hohen Lagen auf dem E-Bass, während der eigentliche Bass-Part von Robert Klammer auf dem Synthesizer übernommen wird. Oder die ring-modulierte Klarinette von Hinnerk K Börnsen mischt sich in den höheren Lagen mit Klangsplittern des Synthesizers. Manchmal taucht das Trio in seiner Gesamtheit in ein Geräusche-Dickicht ab, in dem nicht mehr zu erkennen ist, wer gerade welchen Part spielt. Alle drei Musiker arbeiten mit unkonventionellen Spieltechniken. Hinnerk K Börnsen nennt sein von ihm selbst entwickeltes Schlagzeugspiel "space drumming". Robert Klammer spielt seinen Synthesizer ähnlich eigenwillig und bearbeitet gelegentlich ein Blech oder eine Glasplatte mit Gabeln. Gunnar Lettow verfremdet den Klang seines E-Basses elektronisch und verwendet eine Reihe von Präparationen und ungewöhnlicher "Spielhilfen" wie Trommelstöcke oder Pinsel. “Wir haben kein Vorbild für Die elektrische Nachtigall im Hinterkopf gehabt. Der Sound, den wir für uns entwickelt haben, ist ziemlich einzigartig, das emotionale Spektrum groß. In den heftigeren Momenten findet sich vielleicht ein entferntes Echo an Last Exit, – das sich im nächsten Augenblick aber sofort wieder verliert, wo die Musik gleichermaßen lyrisch wie bizarr gebrochen wird.” (R.K.)

Eintritt: 5.-
Ort: Astra-Stube | Max-Brauer-Allee 200
Web: https://www.spacedrums.de

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